King Arthur: Legend of the Sword, USA 2017, R: Guy Ritchie, D: Charlie Hunnam, Astrid Bergès-Frisbey, Jude Law, Djimon Hounsou, Eric Bana //
Kaum eine Legende wurde derart oft erzählt und verfilmt wie die Sage um King Arthur. Wohl die herausragendste wie auch düsterste Verfilmung bleibt nach wie vor „Excalibur“ (1981) von John Boorman. Ritchie wählt für seine Interpretation einen gänzlich anderen Weg und zeigt Arthurs Legende in dem für ihn typischen, rasant geschnittenen Stil. Entstanden ist ein kurzweiliges Hollywood-Fantasyspektakel mit überzeugenden SFX. Leider geht bei Richties atemloser Erzählweise die Tiefe der Figuren völlig verloren, auch wirkt der Film nicht immer in sich stimmig. Die eigentlich hochdramatische, epische Geschichte, die der Regisseur durchaus in adequate Bilder zu verpacken weiß, kollidiert hier mit dem kurzweiligen Gaunerkomödien-Stil, den Guy Ritchie in seinen früheren Werken (Sherlock Holmes, Codename U.N.C.L.E.) so perfekt in Szene setze.
So fehlt dem Film vor allem eines: Emotionen. Und dieses Manko passt einfach nicht zu der berühmten Vorlage um Königsmord, Verrat, Verlust und finstere Magie. Die Charaktere sind zwar auf einen hohen Wiedererkennungswert angelegt (insbesondere Astrid Bergès-Frisbey als Mage sticht durch ihre tiefe Ausstrahlung hervor) bleiben aber dennoch emotional blass. Ihr Schicksal bleibt dem Zuschauer weitestgehend egal. Sie wirken eher wie die supporting roles einer weiteren Originstory. „Arthur will be back.“ – in den 80ern schrieb man so etwas noch in den Nachspann. Heute sind Sequels die Regel und auch dieses neue Arthur-Franchise ist wohl für eine Fortsetzung konzipiert. Da der Film jedoch an den Kinokassen floppte (bisher weltweit rund 135 Mio $ bei Produktionskosten von 175 Mio $) ist nicht sicher, ob der Plan hier aufgeht.