Dass gleich zwei derart spannende, nervenzerreissende Filme in einem Jahr erscheinen ist wirklich rar. Neben „Gravity“ war dies das spannendste Kinoerlebnis seit langem. Atemberaubend! Der Zuschauer hat praktisch keine Minute Zeit sich zu erholen, wird über die gesamte Filmlänge derart hineingezogen und dann auch noch mit einem zutiefst ergreifendem Finale belohnt.
Der wie schon erwähnt fast schon dokumentarische, aber gleichsam hoch emotionale Stil von Greengrass lässt den Betrachter förmlich hautnah dabei sein, mitfühlen, mitleiden…Man weiss, dass Phillips überleben wird aufgrund der wahren Hintergrundgeschichte des Filmes. Doch dies nimmt der Spannung nichts, zu keiner Minute. Keine Längen, kein oberflächlicher Heldenruhm, keine unnötige Verzerrung. Neben der unfassbar spannenden Grundhandlung gewährt einem der Regisseur clever inszeniert kleine Einblicke in die Hintergründe, welche trotz ihrer scheinbaren Beiläufigkeit vielschichtige und intelligente Statements darstellen. Diese Einblicke ergeben ein Bild, welches weit mehr als nur „gut vs. böse“ darstellt. Aber auch nicht in vereinfachende Anklagen verfällt – eben differenziert, skeptisch gegen beide Seiten. Bisweilen ist es nur eine kleine Andeutung, eine Äusserung oder einfach nur eines der vielen starken Bilder, die zum denken anregen bzw. Fragen aufwerfen.
Kurzum, die Regie ist exzellent, das Schauspiel aller Protagonisten absolut stark und überzeugend, die Kamera setzt all dies in grossartige, packende Bilder um. Nicht zuletzt überzeugt auch der zweitweise an Hans Zimmer’s mächtigen „Inception“ Track erinnernde Soundtrack, dem es gelingt die Spannung auch durch die Musik über die volle Filmlänge nicht nur zu halten, sondern auch noch konstant zu steigern. Ich wüsste nicht, wie man diesen Stoff besser hätte auf die Leinwand bringen können.