Thor – Ragnarok

USA 2017, R: Taika Waititi, D: Chris Hemsworth, Tom Hiddleston, Cate Blanchett, Idris Elba, Jeff Goldblum, Mark Ruffalo, Anthony Hopkins //

Marvels Thor-Reihe beweist mit Teil 3 wie abwechslungsreich eine Trilogie sein kann. Während der erste Teil eine klassische Marvel-Originstory mit tieferen Shakespeare-Elementen erzählte, zeigte sich Dark Kingdom, Teil zwei, als düsteres Fantasyspektakel, welches jedoch ein zuviel an Ernsthaftigkeit gekonnt mit Comedymomenten brach. Ragnarok folgt nun dem Pfad der „Guardians of the Galaxy“ und zeigt sich als knallbunte SciFi-Comedy, die nicht nur ein Feuerwerk an gelungenen Gags bereit hält, sondern auch mit irren Setdesigns, Kostümen (insbesondere auf dem Müllplaneten) und Effekten aufwartet. Das ganze wird dann noch garniert mit einem funkig-spacigen Soundtrack.

Nun kann man den Vorwurf machen, dass selbst eine notwendige Ernsthaftigkeit durch die unablässigen Gags verloren geht, doch dies scheint nur bedingt richtig zu sein. Denn „Thor: Ragnarok“ ist einfach ungemein unterhaltsam und kurzweilig. Und seien wir ehrlich – ein göttlicher Hammerschwinger mit blonder Mähne und ein grüner, leicht dümmlicher Prügelriese als Protagonisten: solche Figurenvorlagen können nur mit reichlich Humor adaptiert werden. Meines Erachtens macht Marvel hier wieder alles richtig und beweist, warum sie es so oft besser machen als der Konkurrent DC. DC, welche die gleiche Strategie fahren wie Marvel (erst Originstories, dann gemeinsame Auftritte der Helden), verlieren sich allzu oft in einer bleischweren Ernsthaftigkeit. Dies mag bei dem ohnehin als düster und differenziert angelegten Batman sehr gut funktionieren. Doch die Superheldenstories wie zB. Superman benötigen einfach eine gute Prise Ironie auf der Leinwand, um als Film wirklich zu funktionieren. Wenn dies fehlt, wie etwa bei Man of Steel, dann hält sich die Begeisterung zu Recht in Grenzen.

Natürlich ist neben ausreichend Selbstironie auch der Heldenpathos eine typische Zutat im Universum von Marvel: der emotionale Moment, wenn das Gute nach der anfänglichen Niederlage schlussendlich wieder aufersteht und das Böse dann mit vereinigten Kräften spektakulär bezwingt. Dieser Moment ist so uramerikanisch im Geschichtenerzählen und so zentral in der Welt der Superhelden wie er einfach Spass macht wenn man sich darauf einlässt, ob nun bei Star Wars oder einem der vielen Sportfilme – es funktioniert immer. Dies kommt bei „Thor: Ragnarok“ ein wenig zu kurz, oder sagen wir schwächer als gewohnt zum Zuge. Doch sind die Helden derart sympathisch, dass dies kaum stört. Auch die Sidekicks (bitte unbedingt im englischen Original schauen!) wie der steinerne Gladiator sind einfach nur herrlich, das Timing der Darsteller und die vielen One-Liner sitzen perfekt. Ein absolutes Highlight ist jedoch zweifelsohne der großartige Jeff Goldblum (endlich wieder auf der Leinwand!) als irrer DJ-Guru-Diktator.

„Thor: Ragnarok“ bietet zwei Stunden perfekte Unterhaltung, fantastische Schauwerte und ein Team von Helden, das man einfach gern haben muss. Absolut sehenswert!

 

Have your say!

0 0

1 Comment

Leave a Reply

Lost Password

Please enter your username or email address. You will receive a link to create a new password via email.

Zur Werkzeugleiste springen